Bestehen Gesprächs- und Handlungsbedarf sowie Nachfrage nach Unterstützungsangeboten für berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler nur an allgemeinbildenden Schulen? Zielgruppe und Themen bisheriger Netzwerktreffen von SCHULEWIRTSCHAFT-Schleswig-Holstein schienen diese Auffassung zu bestätigen. Zwar engagieren sich in unserem Netzwerk seit mehr als 60 Jahren Vertreter von Schulen und Unternehmen für das Ziel, Berufsorientierung und Übergangsquoten zu verbessern, jedoch merkwürdigerweise bisher überwiegend ohne Einbeziehung von Berufsschulen bzw. Berufsbildungszentren.
Mit einem Startup-Meeting „Wirtschaft trifft berufliche Bildung“ am 21. März in Kiel wollten Victor Rochow, Prozessberater und Coach, sowie Rainer Rosenthal, Koordinator SCHULEWIRTSCHAFT Schleswig-Holstein, dieses Defizit beseitigen: SCHULEWIRTSCHAFT Schleswig-Holstein möchte den Austausch zwischen Unternehmen bzw. deren Abteilungen für Ausbildung sowie Personalentwicklung und den Beruflichen Schulen nachhaltig fördern und die Möglichkeit schaffen, in kleinem Kreis auf Augenhöhe bisherige Erfahrungen und gegenseitige Erwartungen auszutauschen sowie die Frage diskutieren, wie und was Berufliche Schulen und Wirtschaft möglicherweise voneinander lernen können.
Herr Cem Selvi, Ausbildungsleiter Thyssenkrupp Marine Systems, war Gastgeber eines ersten Meetings mit dieser Zielsetzung, zu dem 16 Personen eingeladen wurden und ohne Ausnahme teilnahmen. Vertreter von Kieler Unternehmen, Schulleiter der drei Kieler Berufsbildungszentren, die Leiter des Landesseminars Berufliche Bildung und eine Vertreterin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit konnten Ihre Erfahrungen mit dem Übergangs Schule – Arbeitswelt, aber auch Anmerkungen und Fragen dazu in die Gespräche einbringen.
Nach Vorstellung der Strukturen, Produkte und Märkte des Global Players TYSSENKRUPP durch dessen CEO Herrn Hartmann stellte Herr Cem Selvi, Ausbildungsleiter, die Ausbildungsmöglichkeiten und Konzepte des Gastgebers vor.
Drei Auszubildenden berichteten im Anschluss authentisch von ihren Motiven bei der Berufswahl und ihren Erfahrungen während der Ausbildung. Herr Vespermann, Schulleiter RBZ-Kiel, stellte danach kurz die Besonderheiten Beruflicher Schulen im Vergleich mit allgemeinbildenden Schulen dar. Natürlich waren alle Anwesenden nach dem theoretischen Teil gespannt, während der Betriebsführung und Besichtigung der Ausbildungswerkstätten TKS hautnah die Montage zweier für die Marine von Singapur bestimmter U-Boote besichtigen zu dürfen.
Eine Diskussion in Kleingruppen ging nach Rückkehr und Stärkung durch belegte Brötchen einer Reihe vorgegebener Fragen nach. Dabei ging es inhaltlich z. B. um die Frage, vor welchen Herausforderungen Unternehmen hinsichtlich der Gewinnung von Azubis und Fachkräften stehen, oder inwiefern sich in bestimmten Berufen die Anforderungen an Auszubildende besonders verändert haben.
Die unsere Veranstaltung abrundende, moderierte Gesprächsrunde machte deutlich, dass diese Netzwerkarbeit mit gegenseitigen Besuchen zwischen beruflicher Bildung und Wirtschaft sinnvoll erscheint, um vor allem Strukturen der beteiligter Seiten und deren Erwartungen auf Augenhöhe besprechen zu können. Als Erfolg buchen die Veranstalter den übereinstimmenden Wunsch aller Gäste, weitere Treffen dieser Art anz
Einige Ergebnisse der Gruppendiskussionen: