McDonald’s Ausbildungsstudie

Am 4. September erschien die inzwischen dritte McDonald’s Ausbildungsstudie: eine repräsentative Befragung junger Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren durchgeführt durch das Institut für Demoskopie Allensbach (Vorgängerstudien 2013 und 2015). Die Studie bezieht junge Menschen in verschiedenen Phasen des Übergangs von der Schule in den Beruf ein: vor der beruflichen Auswahlphase, in Ausbildung sowie nach Ausbildungsabschluss im Beruf.

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

  • Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen blicken optimistisch in die Zukunft. 77 % sehen ihrer beruflichen Zukunft mit Hoffnungen entgegen, drei von vier Befragten schätzen die beruflichen Zukunftsaussichten ihrer Generation als sehr gut bzw. gut ein und nur 18 % glauben, dass sie schlechtere berufliche Chancen als ihre Eltern haben.
  • Die junge Generation nimmt die sehr gute Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt keineswegs zum Anlass, ihren persönlichen Einsatzwillen einzuschränken und einseitig auf die gute Ausgangssituation zu vertrauen. Vielmehr haben die Befragten großes Zutrauen in die eigene Gestaltungskraft und Leistungsfähigkeit: 68 % sind der Überzeugung, dass sich Leistung lohnt.
  • Knapp jede/r zweite der 15- bis 24-Jährigen sieht die Interessen der eigenen Generation von der Politik nur unzureichend berücksichtigt. Von der Politik fordert die junge Generation, dass mit Blick auf die Bereiche Arbeit und Bildung junge Menschen besser von der Schule auf das Berufsleben vorbereitet werden. 73 % wünschen sich, dass die Lehrpläne stärker darauf ausgerichtet werden, was man in Alltag und Beruf braucht. 59 % sind der Meinung, dass die Ausstattung von Schulen und Hochschulen verbessert werden sollte, 56 % fordern die Einstellung von mehr Lehrkräften an den Schulen. Unter den Studierenden und Berufstätigen beurteilen rückblickend nur 32 % die Vorbereitung durch die Schule als gut, unter den Auszubildenden sind es immerhin 41 %.
  • Unter den Schülerinnen und Schülern sind nur rd. ein Drittel der Meinung, dass die Schule sie auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet.
  • Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler (58 %) fühlt sich angesichts der Vielzahl möglicher Ausbildungs- und Berufswege nur unzureichend informiert und im Vergleich zu den Vorgängerstudien 2013 und 2015 nimmt dieser Anteil sogar noch zu (42 bzw. 51 %).
  • Interessant ist, dass es in der jungen Generation einen breiten Rückhalt von 63 % der Befragten gibt, die das mehrgliedrige Schulsystem bevorzugen, nur 23 % sprechen sich für die Gemeinschaftsschule aus.
  • Schwerpunkt der Studie war der Themenkomplex Digitalisierung. Der überwiegende Anteil der jungen Generation (47 %) erwartet keine Auswirkungen der Digitalisierung auf die beruflichen Chancen und Möglichkeiten, 35 % erwarten eine Verbesserung, nur 4 % eine Verschlechterung. 55 % jedoch fühlen sich durch Ausbildung bzw. Studium nur unzureichend auf die Digitalisierung der Arbeitswelt vorbereitet.
  • Hervorzuheben ist, dass eine große Mehrheit der Auszubildenden sehr zufrieden (37 %) bzw. zufrieden (52 %) mit ihrem Ausbildungsplatz ist. Nur 8 % sind weniger zufrieden und lediglich 2 % sind gar nicht zufrieden.

Einmal mehr wird die hohe Relevanz einer systematischen und curricular verankerten Berufs- und Studienorientierung in allen Schulformen und insbesondere in den Gymnasien deutlich. Es ist notwendig, vor allem in den Schulen, die den Weg zur Hochschule eröffnen und die inzwischen von rd. 60 % eines Altersjahrgangs besucht werden, einen stärkeren Berufsbezug herzustellen, der sich nicht nur auf akademische Berufe bezieht. Betriebspraktika, Unternehmenskontakte und anschauliche Fachinformationen von Unternehmensvertreterinnen und -vertretern sind wichtige Bausteine einer solchen Berufsorientierung. Die Einschätzungen der jungen Menschen zum Thema Digitalisierung unterstreichen die Forderungen der Wirtschaft, deutlich stärker als bisher digitale Medien und Technologien sowohl als didaktische Instrumente als auch als Gegenstand des Lehrens und Lernens sinnvoll in die Lehre und in den Unterricht zu integrieren. Dies hat die BDA in ihrer im Frühjahr 2017 veröffentlichten bildungspolitischen Grundsatzposition „Bildung 2030 im Blick“ (www.bildung2030.de) umfassend dargelegt.