Welchen Beruf möchte ich später ergreifen? Was muss ich in meinem Wunschjob überhaupt leisten? Unzählige Fragen beschäftigen junge Menschen kurz vor dem Schul- oder Studienabschluss. Unvorbereitet können sich die ersten Schritte ins Berufsleben zum Realitätsschock entwickeln. Die Folgen: Abbruch und Frust. Damit es erst nicht so weit kommt, eignen sich Praktika als Realitätscheck. Dabei unterstützt das überregionale Verbundvorhaben „Rückenwind – Jugendmobilität Westküste“ sowohl Jugendliche als auch Betriebe.
„Rückenwind – Jugendmobilität Westküste“
Berufswunsch und Ausbildungsbetrieb bereits früh mit Praktika zusammenzubringen – dieses Ziel setzt sich „Rückenwind – Jugendmobilität Westküste“. Das überregionale Verbundvorhaben, das im Juli 2016 ins Leben gerufen wurde, hilft den Unternehmen und Jugendlichen bei der Zukunftsplanung und wirkt so langfristig dem Fachkräftemangel an der Westküste entgegen. Dafür haben die Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Steinburg eine Praktikumsoffensive mit einer Online-Praktikumsbörse (www.praktikum-westkueste.de) und Mobilitätsfachkräften vor Ort gestartet. Die Kreise sind Partner in der Regionalen Kooperation Westküste zur Stärkung der Wirtschaft. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 800.000 Euro aus dem Förderprogramm „Kommunen innovativ“ unterstützt. „Rückenwind“ bietet einen kostenlosen Service, der allen Betrieben, Berufseinsteigerinnen und -einsteigern sowie Schulen offen steht. „Rückenwind“ ist praxisorientiert, flexibel und effizient.
Für Projektkoordinatorin Andrea Richter ist Mobilität vielschichtig zu verstehen: „Wir wollen Jugendliche ermutigen, ihre Komfortzone zu verlassen und ihre Neugierde auf ihnen bisher unbekannte Berufe wecken. Schließlich beginnt Mobilität im Kopf.“
Ein Klick – über 2.500 Praktikumsplätze
Seit dem Start im Februar 2017 wächst die überregionale Praktikumsbörse www.praktikum-westkueste.de kontinuierlich an: Bereits 1.000 Unternehmen aus Pinneberg, Steinburg, Nordfriesland und Dithmarschen haben sich mit rund 2.500 Praktikumsplätzen angemeldet. Die Börse bietet mit wenig Aufwand und einer großen Reichweite viele Vorteile: Betriebe können für sich werben und den passenden Praktikanten oder die passsende Praktikantin finden. Jugendliche haben eine große Auswahl an Praktikumstellen an der Westküste.
„Rückenwind“ an Schulen: Praktikumsknigge erleichtert Praktikumsstart
Das überregionale Verbundvorhaben bietet seit dem Schuljahr 2017/2018 Schulungsmodule zu Themen wie „Mobilität“ (Mobilitätscheck) und „Praktikum“ (Knigge und Vorbereitung). Dafür gehen Mobilitätsfachkräfte an die allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen. Sie geben Jugendlichen während einer Unterrichtsdoppelstunde Tipps von der Praktikumssuche bis zum ersten Arbeitstag. Inhalte des Moduls „Praktikumsknigge“ sind zum Beispiel Verhaltensregeln oder das richtige Outfit.
Projektkoordinatorin Andrea Richter erklärt: „Je frühzeitiger die Schülerinnen und Schüler auf die Praktika vorbereitet werden, umso größer ist die Chance, dass der erste Kontakt mit der Berufswelt gelingt und sie gut ankommen. Dafür gibt die Schulung praktische Tipps und nimmt Ängste.“
Praktikum und Forschung
Das Westküsteninstitut für Personalmanagement der Fachhochschule Westküste in Heide begleitet das kreisübergreifende Projekt. Die Forschungsgruppe leitet Prof. Dr. Tim Warszta, Studiengang Wirtschaftspsychologie, Fachbereich Wirtschaft. Die Analyse soll aufzeigen, wie die berufliche Vorbereitung an den Schulen ist und wie die Jugendlichen mit den angebotenen Schulungsmodulen zurechtkommen.
„Rückenwind: Jugendmobilität Westküste“Projektkoordinatorin Andrea Richter Telefon: 0481/421148-11 E-Mail: andrea.richter@dithmarschen.de Kreis Dithmarschen Stabsstelle „Hilfen im Übergang“Landvogt-Johannsen-Straße 11 |