BDA | Neues Positionspapier: „10 Kernpunkte für bessere Schulqualität“

Unsere Unternehmen brauchen junge Menschen als Nachwuchskräfte für heute und morgen, die von der Schule eine verlässliche Allgemeinbildung erhalten haben und gut ins Berufsleben starten können. Tatsächlich zeigen aber alle empirischen Studien sowohl in der Schulqualität als auch in der Bildungsgerechtigkeit einen hohen und dringenden Handlungsbedarf. Die Zahlen des IQB-Bildungstrend 2021 für die vierte Klasse waren besonders alarmierend – die getesteten Viertklässlerinnen und Viertklässler stehen aber schon in wenigen Jahren vor den Betrieben für ihr erstes Praktikum und für einen Ausbildungsplatz. Das Thema Schulqualität ist daher für die Arbeitgeber von höchster Relevanz – wie für die Jugendlichen selbst.

Wir schlagen in unserem neuen Positionspapier 10 Kernpunkte für eine bessere Schulqualität vor:

  1. Bildung muss schon früh in der Kita mit individueller Förderung starten.
  2. Die Bildungsstandards und Lernziele sind kontinuierlich zu überprüfen, um Handlungsbedarfe systematisch erkennen und zielgenau Maßnahmen ergreifen zu können.
  3. Schulen brauchen Spielraum und je nach sozialer Lage auch zusätzliche Ressourcen, um auf ihre Schülerschaft passgenau eingehen zu können.
  4. Jugendliche mit ungünstigen Startbedingungen brauchen persönliche Begleitung und eine kontinuierliche Förderung, zumal in der Sprachbildung. Die Mindeststandards müssen Schwerpunkte sein und jedem Schüler und jeder Schülerin vermittelt werden.
  5. Digitale Medien sind mehr als bisher für besseres und individuelles Lernen zu nutzen. Der Digitalpakt 2.0 und die Kompetenzzentren müssen so gestaltet sein, dass sie dazu beitragen.
  6. Der zunehmende Ganztag kann sehr gut für die zusätzliche Förderung oder außerschulische Angebote genutzt werden.
  7. Lehrkräfte brauchen eine praxisnahe Ausbildung und eine effektive Fortbildung, die zur Weiterentwicklung der Schulqualität beiträgt.
  8. Soziale und personale Kompetenzen junger Menschen sind wichtige 21st century skills; dazu zählt auch die Berufswahlkompetenz.
  9. Die Schulaufsicht muss sich als Dienstleister verstehen und die Schule bei ihrer Entwicklung aktiv begleiten und unterstützen.
  10. Die Schulpolitik muss mehr als bisher evidenzbasiert ansetzen, von erfolgreichen Programmen anderer Länder lernen und nachhaltig und wirkungsorientiert vorgehen.

Ziel muss eine adäquat ausgestattete, leistungsfähige und selbstständige Schule sein, die ihre Schülerinnen und Schüler zu den Lernzielen hinführt und sie – auch bei ungünstigen sozialen Ausgangslagen – zu Abschluss und Anschluss begleitet.

BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Straße 29, 10178 Berlin

www.arbeitgeber.de