Ausbildungsmarkt SH

Schleswig-Holstein: RD-Chefin Haupt-Koopmann und Staatssekretär Dr. Rohlfs ziehen Bilanz am Ausbildungsmarkt

  • „Der Start in das Ausbildungsjahr war für alle Beteiligten auch in diesem Jahr wieder ein großer Kraftakt. Doch trotz der Corona-bedingten Einschränkungen hat der Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein seine Robustheit unter Beweis gestellt.“ (Margit Haupt-Koopmann)
  • „Mit der Gründung des Schleswig-Holsteinischen Instituts für Berufliche Bildung im Januar 2021 haben wir ein wichtiges Zeichen gesetzt: Berufliche Bildung hat einen hohen Stellenwert für die Landes­regierung. Wir wollen die duale Ausbildung noch attraktiver machen und den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern.“ (Dr. Thilo Rohlfs)
  • Besonders im Einzelhandel und im Handwerk werden auch aktuell noch Auszubildende gesucht
  • Kurz-Infos: Daten / Top 10 der noch freien Ausbildungs­plätze / Online-Angebote

In Schleswig-Holstein haben sich im Berichtszeitraum Oktober 2020 bis Ende September 2021 14.782 Jugendliche in den regionalen Arbeitsagenturen als Bewerber/-innen gemeldet. Von ihnen waren En­de September noch 1.834 – aus unterschiedlichen Gründen – ‚unversorgt‘. Im glei­chen Zeitraum wur­den 18.497 Ausbildungsplätze gemeldet. 2.310 offene Stellen konnten bis Ende September nicht besetzt werden.

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (1. November 2021) in Kiel: „Der Start in das Ausbildungsjahr war für alle Beteiligten auch in diesem Jahr wieder ein großer Kraft­akt. Doch trotz der Corona-bedingten Einschränkungen hat der Ausbil­dungs­markt in Schleswig-Holstein seine Robustheit unter Beweis gestellt. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der bei uns gemeldeten Ausbil­dungs­stel­len gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben ist. Das zeigt: Die Un­ter­nehmen sehen ihre Verant­wor­tung, einerseits den jungen Menschen mit einer dualen Ausbildung eine Per­s­pektive zu geben, und andererseits sich die Fachkräfte zu sichern, die sie vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung dringend benö­tigen.“

Mit Blick auf die 1.800 noch ‚unversorgten Bewerber/innen‘ appellierte Haupt-Koop­mann an die Jugendlichen: “Viele Betriebe suchen auch jetzt noch Aus­zu­bildende, deshalb möchte ich Euch bitten: Vereinbart schnellstmöglich ei­nen Termin mit der Berufsberatung. Wir vermitteln – gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt – noch weiter bis in den Win­ter. Überall laufen Nachmittagsaktionen. Darüber hinaus ist es mit wichtig, un­sere individuellen Förderangebote zu erwähnen. So beinhaltet zum Beispiel die ‚As­sis­­tierte Aus­bil­dung‘ zusätzliche Unterstützung in Form von Coachings oder Nachhilfe in bestimmten Fächern, etwa Deutsch.“

Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs betonte: „Die Corona-Pandemie hat es den Schülerinnen und Schülern im zweiten Jahr in Folge nicht leichtgemacht: Berufsorientierung fiel weg, Betriebspraktika fanden kaum statt. Die Spuren auf dem Ausbildungsmarkt sind deutlich zu sehen. Deswegen ist es jetzt umso wichtiger, dass wir am Ball bleiben, um die Zahlen von der Zeit vor der Pan­de­mie wieder zu erreichen. Denn eine duale Ausbildung bietet noch immer beste Zukunftsaussichten. Das zeigt sich auch daran, dass die Zahl der an­ge­botenen Ausbildungsstellen relativ konstant geblieben ist. Die Unter­neh­men suchen junge Leute, um sie zu den dringend benötigten Fachkräften von mor­gen auszubilden. Die duale Ausbildung ist das Steckenpferd unserer Wirt­schaft, um das uns zu Recht viele Länder beneiden.“

Dr. Rohlfs hob abschließend hervor: „Mit der Gründung des Schleswig-Hol­steinischen Instituts für Berufliche Bildung im Januar 2021 haben wir ein wich­tiges Zei­chen gesetzt: Berufliche Bildung hat einen hohen Stellenwert für die Lan­des­­regierung. Wir wollen die duale Ausbildung noch attraktiver machen und den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern.

Daten
Ausbildungsmarkt S-H: Berichtsjahr 2020/2021

  • Insgesamt gemeldete Bewerber/innen im Berichtsjahr 2020/2021: 14.782 / Vorjahr 2019/2020: 16.966 / -2.184 / -12,9 Prozent
  • Insgesamt gemeldete Ausbildungsstellen im Berichtsjahr 2020/2021: 18.497 / Vorjahr 2019/2020: 18.712 / -215 / -1,1 Prozent

 

Stand: Ende September 2021

  • Unversorgte Bewerber/-innen: 1.834 / Vorjahr: 1.970 / -136 / -6,9 Prozent
  • Unbesetzte Ausbildungsplätze: 2.310 / Vorjahr: 2001 / +309 / +15,4 Prozent

 

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsplätze

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 240
  • Verkäufer/in: 135
  • Elektroniker/in – Energie- und Gebäudetechnik: 110
  • Anlagenmechaniker/-in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 96
  • Handelsfachwirt/in: 89
  • Fachverkäufer/in – Fleischerei: 79
  • Fleischer/in: 68
  • Koch/Köchin: 64
  • Hotelfachmann/-frau: 64
  • Fachverkäufer/in – Bäckerei: 59